Blickt man auf die Themen, die in den vergangenen zwei Wochen die öffentliche Diskussion bestimmt haben, könnte man fast meinen, Deutschland habe keine anderen Probleme.
Der Bundeskanzler gab ein längeres Interview zu Abschiebungen und zur Situation von Asylbewerbern und Flüchtlingen ohne Bleiberecht. Er betonte, dass die neue Regierung in diesem Bereich bereits vieles angestoßen habe, auch wenn sich nicht alle Herausforderungen sofort lösen ließen. In einem Nebensatz merkte er an, man könne auch im Stadtbild erkennen, dass noch Aufgaben vor uns liegen. Dieses eine Wort – Stadtbild – wurde jedoch aus dem Zusammenhang gerissen, in den Medien endlos interpretiert und über Wochen hinweg genutzt, um Bundeskanzler Friedrich Merz unlautere Motive zu unterstellen.
Solche aufgeheizten Debatten werden in Talkshows, sozialen Netzwerken und Zeitungen immer wieder von interessierter Seite befeuert. Die Bürgerinnen und Bürger hingegen haben laut Umfragen die Äußerung des Bundeskanzlers mehrheitlich richtig verstanden. Leider führen diese künstlich erzeugten Empörungswellen regelmäßig dazu, dass wir uns über einzelne Worte streiten – ob „Stadtbild“, „kleine Paschas“, „Der Islam gehört zu Deutschland“ oder „Wir schaffen das“ – und dabei die eigentlichen Probleme aus dem Blick verlieren.
Meinen aktuellen Newsletter aus Berlin finden Sie hier.