Liebe Leserin, lieber Leser,
heute erhalten Sie meinen ersten Infobrief aus der neuen Legislaturperiode, der 21. Wahlperiode des Deutschen Bundestages.
Rund zweieinhalb Monate nach der Bundestagswahl haben wir seit dieser Woche eine neue Bundesregierung. CDU, CSU und SPD hatten beschlossen, gemeinsam unserem Land eine gute und neue Regierung zu geben und einen Politikwechsel zu ermöglichen. Bei der CDU hat ein kleiner Bundesparteitag, der sogenannte Bundesausschuss, dem Vertrag zugestimmt; bei der CSU der Parteivorstand und bei der SPD die Mitglieder mit einem deutlichen Ergebnis von knapp 86 Prozent.
Ein Koalitionsvertrag, der sehr viele Punkte enthält, mit denen wir Wahlkampf gemacht hatten. Ein Koalitionsvertrag, mit dem wir Deutschland wieder nach vorne bringen wollen.
Am vergangenen Dienstag war die Wahl des Bundeskanzlers angesetzt und anschließend die Ernennung seines Kabinetts. Union und SPD waren vollzählig anwesend. Zusammen haben wir 328 Abgeordnete von 630. Für die Kanzlermehrheit brauchte es 316.
Nach dem ersten Wahlgang musste ich als Schriftführer leider der Präsidentin das Ergebnis übermitteln, dass nur 310 Abgeordnete in geheimer Wahl für Friedrich Merz und 307 gegen ihn gestimmt hatten. Damit war er im ersten Wahlgang nicht mit der erforderlichen absoluten Mehrheit gewählt. Ein Vorgang, der zwar in den Bundesländern bei der Wahl des Ministerpräsidenten - auch in Baden-Württemberg - schon vorgekommen ist, aber noch nie im Bund. Darüber zu spekulieren, wer die Abweichler waren, warum sie es getan haben und aus welcher Partei sie kamen, ist jedoch müßig bei einer geheimen Wahl.
In einer längeren Unterbrechung gelang es, im Bundestag einstimmig zu beschließen, am selben Tag eine weitere Wahl durchzuführen. Daran hatten alle Fraktionen ein Interesse. Diese Wahl hat Friedrich Merz mit 325 Stimmen bei 289 Nein-Stimmen gewonnen. Somit ist er nun der 10. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und die Union aus CDU und CSU wieder zurück in der Regierung. Der erste vergebliche Wahlgang ist ärgerlich, wird aber - da bin ich sehr sicher - bald vergessen sein.
In der 76-jährigen Geschichte unseres Landes waren wir bislang drei Mal in der Opposition. Bei ersten Mal dauerte es 13 Jahre, beim zweiten Mal sieben Jahre und jetzt dreieinhalb Jahre, bis wir wieder Verantwortung übernehmen konnten. Und das wollen wir jetzt tun - und zwar zügig. Das neue Bundeskabinett stelle ich Ihnen in einem Artikel hier in meinem Infobrief vor.
Bereits am Abend nach der Wahl fand die erste Kabinettssitzung statt. Die Wirtschaft wieder nach vorne zu bringen und die drängenden Probleme der Migration in den Griff zu bekommen, stehen dabei ganz oben auf der Agenda.
Dazu will auch ich meinen Beitrag leisten.
Ich wünsche Ihnen bereits heute ein schönes Wochenende!
Ihr
Michael Donth MdB