Vom 1. bis zum 3. September 2025 besuchte der Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus, Dr. Christoph Ploß, wichtige Tourismusstandorte im Westen und Süden der Bundesrepublik. „Dazu zählt zweifelsfrei auch der Landkreis Reutlingen mit seinen vielfältigen touristischen Zielen“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Donth, der seit 2013 Mitglied des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages ist. Er hatte seinen Kollegen Dr. Christoph Ploß in den Wahlkreis Reutlingen eingeladen, um sich mit wichtigen Akteuren in der Tourismusbranche auszutauschen.
Startpunkt der Tour durch den Landkreis waren die AlbThermen in Bad Urach. Generalbevollmächtigter Uwe Sandner zeigte Dr. Ploß und Donth, die vom Stellvertretenden Bürgermeister Michael Schweizer (CDU) und CDU-Gemeinderäten begleitet wurden, das Kur- und Heilbad. Im Anschluss tauschten sich die Akteure über den Gesundheitstourismus aus. Dieser sei ein wichtiger Zweig der Tourismuswirtschaft mit vielen Arbeitsplätzen und großer Wertschöpfung, wie man hier in Bad Urach sehe, so Donth. Uli Wüstner, der Geschäftsführer der Fachkliniken Hohenurach, Eva-Maria Rühle, Geschäftsführerin der Reha Klinik Schwäbische Alb, Arne Mellert, Geschäftsführer des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg und Simon Heß, der Leiter für Tourismus, Kultur und Stadtmarketing der Stadt Bad Urach, nahmen am Austausch teil.
Der zweite Tag der Tourismusreise startete im Haus des Tourismus in Bad Urach. Simon Heß stellte die Touristeninformation und Kurverwaltung in Bad Urach vor. Im Anschluss gab es auf dem Rathaus in Bad Urach einen Einblick in die Planungen der Stadt für die kleine Gartenschau, die 2027 in der Schäferlaufstadt stattfindet.
Nächstes Ziel war die Alb in Hayingen, genauer gesagt die Wimsener Höhle. Michael Donth zeigte dem Hanseaten Ploß, der als Koordinator für maritime Wirtschaft zuständig für Wasserstraßen ist, dass es auch in seinem Wahlkreis befahrene Gewässer gibt. Mit dem Boot ging es in die die einzige befahrbare Schauhöhle Deutschlands. Mit dabei waren die Bürgermeisterinnen Alexandra Hepp (Zwiefalten) und Ulrike Holzbrecher (Hayingen) sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger.
Beim anschließenden Austausch im Bio-Gasthof Friedrichshöhle wurde die zentrale Bedeutung des Tourismus für den Landkreis thematisiert. Der Vorsitzende des Tourismusverbandes Schwäbische Alb, Bürgermeister Mike Münzing stellte dem Hamburger Abgeordneten das UNESCO Biosphärengebiet Schwäbische Alb vor. 29 Städte und Gemeinden und drei Landkreise gestalten und finanzieren das Biosphärengebiet aktiv mit. Es verfügt über fünf UNESCO-Labels. „Diese Auszeichnungen heben seine einzigartige Erdgeschichte, seine kulturelle Vielfalt und seine Bedeutung als Modellregion für Mensch und Natur hervor“, so Michael Donth.
Bio-Pionierin und Gastronomin Inge Tress, die mit ihren vier Söhnen Bio-zertifizierte Gaststätten betreibt, stellte klar, dass die Gastronomie gerade keine „Spaßveranstaltung“ sei. Durch die hohen Kosten würden viele Kollegen mit dem Rücken zur Wand stehen. „Das werden wir mit der dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie auf 7 Prozent ab dem 1. Januar 2026 ändern“, so Christoph Ploß. Dies sowie Bürokratieabbau und flexiblere Arbeitszeitmodelle sehe der Koalitionsvertrag der Bundesregierung zur Stärkung des Gastgewerbes vor.
Von der ländlichen Idylle der Alb ging es weiter in das größte Outlet Europas nach Metzingen. Auf dem Hugo-Boss-Platz nahmen Michael Henseling, Finanzvorstand der OUTLETCITY AG, Prokurist Christian Bartels und Marketing-Chef Jens Christ zusammen mit Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh die Abgeordneten in Empfang. Die Verantwortlichen der Outletcity stellten den Abgeordneten ihr touristisches Konzept sowie Zahlen und Fakten der Outletcity vor. 4,5 Millionen Besucher aus 180 Nationen besuchen das Outlet pro Jahr. 30 Prozent des Umsatzes wird durch internationale Gäste erzielt. Dem Tourismusbeauftragten der Bundesregierung Christoph Ploß wurde mitgegeben, dass ausländischen Gäste oft große Probleme haben, zügig Visa für die Einreise nach Deutschland zu bekommen. „Auch dies wollen und müssen wir ändern und arbeiten daran, die Rahmenbedingungen in den Botschaften zu verbessern“. Die Antragstellung müsse stärker digitalisiert werden, so Ploß. „Auch die Auslandsvermarktung für den Tourismusstandort Deutschland werden wir verstärken. Die Haushaltsentwürfe für dieses und das kommende Jahr sehen rund 40,6 Millionen Euro für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) vor. Dies ist ein bedeutsamer Schritt zur erfolgreichen Vermarktung des Reiselands Deutschland“, betonte der Tourismusbeauftragte.
Der Abschluss fand auf dem Reutlinger Weindorf statt. Dort sprachen die Abgeordneten mit dem Finanzbürgermeister der Stadt Reutlingen Roland Wintzen und den Reutlinger Beteiligten in der Tourismusbranche. Darunter auch die Stadtmarketing-Chefin Anna Bierig, Gastronom Uwe Grauer, 1. Vorsitzender des Vereins Tourismus Region Reutlingen und die CDU-Gemeinderätin und Unternehmerin Anna Mylona. Nicht nur durch die Werbekampgange „Reutlingen kannst du nicht mögen. Nur lieben.“, ist Ploß die ehemalige freie Reichsstadt und Tor zur Schwäbischen Alb bekannt. Themen wie Ladenleerstände und die Innenstadtentwicklung wurden angesprochen. Bürgermeister Roland Wintzen hob die Wichtigkeit von Bundesförderungen für Kommunen hervor, wie beispielsweise das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Derzeit werden 218 Kommunen aus ganz Deutschland im Bundesprogramm gefördert – darunter ist auch Reutlingen.
„Als örtlicher Abgeordneter und Tourismusobmann meiner Fraktion setze ich mich dafür ein, die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusbranche zu stärken. Fast drei Millionen Menschen arbeiten dort. Das geht nur im engen Dialog mit der Praxis. Im Gespräch mit den Menschen, die der Motor des Tourismus hier im Landkreis Reutlingen sind, konnte ich dem Tourismusbeauftragten der Bundesregierung wichtige Aspekte aufzeigen. Die Erfahrungen, das Know-how und die Ideen aus der Praxis werden wir bei den laufenden Arbeiten an der neuen Nationalen Tourismusstrategie berücksichtigen“, so Michael Donth.