Infobrief Nr. 61

7. Juni 2024

Ich glaube, es geht Ihnen wie mir. Ich bin immer noch betroffen, geschockt und traurig über die Bilder des Terrorangriffs in Mannheim. Unser Kollege Moritz Oppelt aus dem Rhein-Neckar-Kreis hat uns in der Fraktionssitzung den Vorgang eindrücklich und beklemmend geschildert. Rouven L. war ein hoffnungsvoller, sympathischer und vor Ort verwurzelter und beliebter junger Mann, der seinen Traum, sich als Polizeibeamter in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, leben wollte. Und dieser Traum, dieses blühende Leben, wurde durch den Mörder von Mannheim jäh und mit brachialer Gewalt beendet.

Die Familie von Rouven L., seine Partnerin, seine Freunde, seine Vereinskameraden, seine Nachbarn, seine Schulfreunde und auch seine Kollegen bei der Polizei sind deshalb geschockt und voller Trauer. Und vielen Menschen, die die Nachrichten dazu gesehen haben, die das brutale Video angeschaut haben, geht es ähnlich. Die Polizeibeamten sind, das sagen uns verschiedene Experten aus dem Sicherheitsbereich, nicht nur korrekt und umsichtig, sondern auch mutig und heldenhaft vorgegangen. Um so mehr entsetzt mich, wenn nun von Einzelnen, wie zuletzt bei Markus Lanz am Dienstag, versucht wird, die Frage, wer Täter und wer Opfer ist, umzukehren. Die Unterstellung, „wenn die Polizei anders gehandelt hätte, hätte man das verhindern können“, macht wütend, weil es dem Opfer Rouven L. die Schuld zuweist und den Mörder entlastet. Ich bin meinem Kollegen Thorsten Frei, der in dieser Diskussion dabei war, sehr dankbar, dass er gleich und unmissverständlich dieser Argumentation widersprochen hat.

Meinen Infobrief aus dieser Sitzungswoche finden Sie hier.

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