In diesem Jahr begehen Bund, Länder und Kommunen zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern das Jubiläum „50 Jahre Städtebauförderung“. Seit 1971 unterstützt der Bund die Städte und Gemeinden dabei, städtebaulichen Missständen nachhaltig zu begegnen. Auch der Landkreis Reutlingen profitierte seit 1971 mit rund 38 Millionen Euro davon.
Allein im letzten Jahr erhielten die Städte Reutlingen 550.000 Euro und Bad Urach 350.000 Euro im Rahmen des Programms „Lebendige Zentren“ für die Sanierung der Oberamteistraße in Reutlingen und der Altstadt in Bad Urach. Auch die Gemeinden Hülben und Römerstein konnten mit jeweils 200.000 Euro für Ihre Ortskernsanierungen gefördert werden. 300.000 Euro gingen im letzten Jahr an die Gemeinde Eningen im Rahmen des Programms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ für das Projekt „Alte Weberei“.
„Ich freue mich sehr, dass der Bund bereits seit 1971, also von Anfang an, Städtebauförderung bei uns im Kreis betreibt. Zahlreiche Ortskernsanierungen, Innenstadtsanierungen und viele weitere Projekte konnten dadurch bereits im Kreis Reutlingen realisiert werden. Nicht nur in den Städten, sondern gerade auch im Ländlichen Raum,“ so der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Donth.
Hinter dieser langen Erfolgsgeschichte steht der besondere ganzheitliche Ansatz der Städtebauförderung. Anders als andere Förderprogramme werden keine Einzelvorhaben, sondern sogenannte Gesamtmaßnahmen gefördert. Auf der Grundlage eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes werden für ein abgegrenztes Fördergebiet, also für eine Ortsmitte oder ein Stadtquartier, Anpassungsbedarfe identifiziert und passgenaue Lösungskonzepte umgesetzt. Konkrete Einzelmaßnahmen sind damit Ergebnis eines Gesamtplans, um so das Quartier oder den Ortsteil bestmöglich zu entwickeln, weiß der Abgeordnete noch aus eigener Erfahrung als früherer Bürgermeister.
„Ganzheitlich deshalb, weil Bund, Länder und Kommunen übergreifend Zusammenarbeiten und die Akteure vor Ort eingebunden werden: die örtliche Wirtschaft und insbesondere die Bürgerinnen und Bürger. Die Städtebauförderung lebt vom Miteinander vieler Partnerinnen und Partner. Die langfristige Beteiligung von Verbänden, Vereinen und der Bürgerschaft an der Gestaltung ihres Lebensumfelds ist ein Teil dieser Gemeinschaftsleistung. Sie stärkt Städte und Gemeinden als Wohn- und Wirtschaftsstandorte, schafft Lebensqualität und fördert die Identifikation der Menschen mit dem eigenen Wohnort,“ ergänzt der Abgeordnete. „Das ist das, was die Bürgerinnen und Bürger wollen und schätzen!“
Die Städtebauförderung hat sich in den letzten Jahren immer wieder neuen Herausforderungen gestellt und dabei sowohl auf veränderte Rahmenbedingungen reagiert, aber auch Impulse für eine zukunftsgewandte Stadtentwicklung gesetzt. In diesem Sinne wurde 2020 die Städtebauförderung neu strukturiert und weiterentwickelt. Aktuell dringende Themen wie Klimawandel, Erhalt lebendiger Innenstädte, sozialer Zusammenhalt, Strukturwandel oder Branchenentwicklung für den Wohnungsbau werden mit drei neuen Programmen besser adressiert. Gleichzeitig legt die neue Städtebauförderung einen Schwerpunkt auf die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Stadt wie auf dem Land. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen steht der Bund mit den Mitteln der Städtebauförderung als verlässlicher Partner den Ländern und Kommunen zur Seite. Seit 2017 stellt der Bund auf konstantem Niveau jährlich 790 Millionen Euro Finanzhilfen zur Verfügung. Mit insgesamt rund sechs Milliarden Euro hat der Bund in dieser Legislaturperiode so viel wie nie zuvor in den Städtebau investiert.